Am Wochenende war es soweit – noch mal ein Besuch bei Freunden in Reinheim (bei Darmstadt), also Freitag, 5. September, hinradeln, Sonntag zurück. Jeweils 130 km, das meiste davon am Mainradweg, dazu eine Prise Odenwald. Das sollte die Generalprobe für die vollgepackte Tasche werden – aber zuerst bekam ich einen gehörigen Schrecken …
… hier die beiden Touren/Tage im Überblick:
Freitag, 5. September – Von Würzburg nach Reinheim:

Och nööh: Die nagelneue Tasche hat eine gerissene Naht an einer Seite! Produktionsfehler! Schei…e! Reklamieren geht nicht mehr, dazu ist die Zeit zu knapp (und der Schlitten unten schon zu sehr auf meine Bedürfnisse zugesägt) … knirsch!

Also wird diese Tour nach Möglichkeit mit Kampfgewicht (5,4 kg Gepäck), aber nur einseitig gefahren. Wer mein Herrentäschchen kennt: Wir reden hier vom dreifachen Fassungsvermögen, das sieht jetzt schon nach Weltreise aus – naja, so in etwa.

Diesmal geht es Richtung Westen, über die »lebensgefährliche« Löwenbrücke. Schon nach 16 Uhr – Lichter sind eingepackt …

Von Höchberg nach Waldbüttelbrunn führt der Radweg durch den Wald auf einem kurzen Stück Schotter, aber halbwegs fahrbar.

Bei Bettingen wird es etwas belebter – Wertheim Village und Autobahnauffahrt auf die A3 –, aber schon ist Urphar in Sicht, und der Wechsel auf den Mainradweg steht bevor.

Kurz vor Wertheim: Im Hintergrund links die Burg auf dem Hügel, rechts die Mainbrücke nach Kreuzwertheim – hier muss ich rüber, auf der anderen Seite geht es dann bis Kirschfurt.

… und auch Quengelbiergärten gibt es einige. Gut, dass sie da sind, aber ich kann nicht bei jedem anhalten.

Letztes Foto der HD Ghost nach ca. 3 Stunden Fahrt, irgendwo bei Laudenbach. Ich lege keinen neuen nach, die Sonne steht eh schon tief.

Stattdessen zücke ich noch mal das iPhone nach der Kletterpartie von Seckmauern hoch auf der L3259: oberhalb von Lützelbach, Blick nach Westen.
Hinter Lützelbach geht es links ab auf die L3106 nach Rimhorn, dort heißt es nochmal ordentlich klettern, mittlerweile mit Festbeleuchtung am Rad. Schöne Abfahrt nach Höchst im Odenwald, inzwischen ist es fast stockdunkel. Weiter auf der K112 zum Otzberg hoch, ein langer Anstieg, aber gut fahrbar. Zipfen, Lengfeld, Habitzheim (K121), Spachbrücken: Ankunft kurz nach 21 Uhr.
Sonntag, 7. September – Von Reinheim zurück nach Würzburg:

Ich starte kurz vor 12 Uhr, alles ein wenig verhangen, aber trocken. Bei Habitzheim taucht rechts der Otzberg auf, eine markante Erhebung mit Festung obendrauf.

Vor Zipfen beschließe ich, dem Radweg direkt zum Otzberg hoch zu folgen, statt auf der L3318 hochzuklettern.

Ich fahre nicht bis ganz hoch, sondern durch Hering durch und biege wieder auf die L3318. Vor mir sehe ich eine Dreiergruppe, die auf die K112 abbiegt Richtung Höchst – da muss ich auch in. Also hinterher.

Aber ich sehe auch gerne andere flott die Kurven fahren – so wie es gestern Abend hier ewig hochging, so gibt es jetzt eine schöne, lange Abfahrt, …

Wie gesagt: Flotte Abfahrt – die der Vordere der Gruppe auch nutz, wie ich beim Blick zurück bemerke: Er fährt erst in meinem Windschatten …

… dann überholt er und ich hänge mich ran: Echter Spaß, und als es flacher wird, fahren wir nebeneinander …

… und kommen ins Gespräch. Bei der Einfahrt Höchst (Brücke vorne) steht mein Entschluss schon fast fest: ich fahre mit der Gruppe ein Stück weiter, vielleicht gibt es was Neues zu sehen.

Wir sammeln uns am ersten Abzweig in Höchst – die drei wollen auch bis Miltenberg, also folge ich ihnen. Neue Route.

Wir plaudern eine ganze Menge – eigentlich hebe ich mir das ja lieber für die Pausen auf, aber das Tempo stimmt: Warum also nicht?

… das hört gar nicht mehr auf! Ich denke im Stillen an all die Radfahrer, die uns entgegengekommen sind: Das muss sich ja ganz schön ziehen, in die andere Richtung hoch.

Kurz vor Weilbach. Wir wechseln über die B469 und folgen dann der Mud auf dem Radweg Richtung Miltenberg, links weg. Rechts weg, nur drei Kilometer weiter, liegt Amorbach, wo ich mit Robert und Markus war.

Ja, und da ist auch ordentlich was los heute, jede Menge Radler, erfreulich viele Familien mit Kindern sind unterwegs.

Miltenberg, wir trinken noch einen Kaffee (plus ein Alkoholfreies für mich, Müsli für die drei). Wir haben total viel geplaudert, über Radverkehr, Lastenräder usw. usf.
War total schön, die drei kennengelernt zu haben, …

… Katharina, Willie und Harald. Aber nach einer halben Stunde ist es doch Zeit, weiterzufahren. Wir trennen uns in Miltenberg – Danke für die schöne, kurzweilige Runde!

Neben dem Waldstück bei Höchberg das einzige unvermeidliche (kurze) Stück Schotter, bei Stadtprozelten.

Wechsel auf die L2310 bei Bettingen, jetzt mit Blick auf die architektonische Geschmacksverirrung, die sich »Wertheim Village« nennt. Fürchterlich.
Ankunft in Würzburg kurz nach 18 Uhr – die zwei Pausen machen sich gleich bemerkbar im Zeitplan!
Jetzt ist aber Schluss, in zwei Stunden fahre ich ab Richtung Rhön, morgen gehts nach Einbeck, am Donnerstag will ich abends in Hamburg sein. Mir ist mulmig …
Ach ja: Die Tasche hat mir gestern ein Schneider für 2 (!) Euro repariert. Bin gespannt, wie lange die Naht jetzt hält.
Hallo Jochen, dann mal los und alles Gute! Gibt’s Zwischenberichte?
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Danke!
Zwischenberichte sicher nicht bebildert, aber mindestens im Rennradtagebuch wird das Tagwerk hoffentlich abends immer gleich aktualisiert. An den Ruhetagen in HH und B sollte eine ausführlichere Textnachricht möglich sein – aber vor allem will ich erstmal fahren, fahren, fahren …
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