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WE300 – mal wieder ein Wochenende lang das Angenehme mit dem Nützlichen kombiniert

Auch schon wieder eine Woche her, aber ich komme ja kaum zum Schreiben – vom 9. bis 11. Juni unterwegs in (Unter- und Ober-)Franken (plus eine Prise Thüringen). Am Freitag in die Rhön hoch zu Freunden, kleine Party am Abend – am Samstag von dort zum Schwiegervater nach Coburg, etwas Garten-/Heckenpflege (plus Grillen), am Sonntag wieder zurück nach Würzburg. Drei kleine Halbtagestouren, jeweils um die 100 km – da klingt »WE300« (Wochenende 300 km) doch schon eher nach einer großen Sache …

Auch diesmal wieder die Planung mit komoot – »Fahrrad (mit Schotter)« –, keine Überraschung am Freitag (Würzburg–Rhön), dafür mit Schlenker über Schweinfurt und die restlichen 50 km mit Freund Thomas geradelt (der sich nach unserer Ankunft in der Rhön sogleich wieder verabschiedete – andere Party, daheim in Schweinfurt). Aber am Samstag (Rhön–Coburg) und am Sonntag (Coburg–Würzburg) schickte mich komoot mal wieder auf neue Routen – ziemlich gute sogar!
Entdeckung am Samstag: Der Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse entlang der Saale, von Heustreu bis Bad Königshofen – super zu fahren, durchgängig geteert und, wie bei ehemaligen Bahndämmen üblich, weitgehend bretteben, dazu abseits der Straßen schön durch das Saaletal hindurch.
Erkenntnis am Sonntag: Gefühlte und tatsächliche Entfernungen liegen weit auseinander – Würzburg–Coburg fuhr ich bisher immer kreuz und quer durch die Haßberge, wobei die bisher kürzeste Verbindung (gefühlte Luftlinie) 115 km beträgt, ich aber verschiedene Varianten bevorzuge, die alle ca. 10 km mehr bieten, dafür aber auch mehr Abwechslung. Umso erstaunter war ich, dass komoot die Route über Ebelsbach/Eltmann vorschlug, also schon ziemlich weit östlich und recht nahe an Bamberg, und dass diese Route lediglich 118 km lang sein sollte … glaubte ich nicht, also fuhr ich das mal. Und: Es stimmte – keine 120 km, obwohl das auf der Karte wie ein Riesenumweg aussieht – erstaunlich (und, dank viel Mainradweg, sehr entspannt zu fahren).

Dazu wieder mal ein paar Fotos / Notizen:

Der Freitag mit Thomas: Hier der Blick zwischen Hambach und Pfändhausen Richtung lange Rhön, in der Bildmitte der Höhenzug der »Schwarzen Berge« (links abgesetzt Platzer Kuppe, dann Schwarzenberg, Totnansberg, Feuerberg, Kreuzberg, …)

Punktlandung am Abend: 10 Minuten nach unserer Ankunft gegen 19 Uhr kracht das Gewitter, dem wir hier 30 Minuten vorher auf dem Brendradweg entgegenfahren … Glück gehabt!

Samstag Morgen starte ich kurz nach 8 Uhr in Urspringen – der kurze, aber heftige Regen vom Vorabend hat die Wiesen gut durchfeuchtet, die Morgensonne verwandelt die Rhön in eine Nebenllandschaft. Auf den wenigen km Straße ist mir nicht so wohl, ich habe keine Lichter dabei …

Im Saaletal hinter Hollstadt.

Ehemaliges Bahnhofgebäude in Saal (an der Saale) – das identische Gebäude steht im nächsten Dorf ebenfalls, beide sind natürlich vermietet/verkauft.

Zweites Frühstück in Bad Königshofen – zum ersten Mal fällt mir der Luitpoldbrunnen auf … kein Wunder, er ist gut versteckt, an zwei Seiten reichen die Parkplätze bis an den Brunnen, an zwei Seiten die Straße, den oberen Zugang versperren die beiseite geräumten Stühle eines Cafés. Erstaunlich, wie wenig Wertschätzung diesem eigentlich ganz gemütlichen, runden Aufenthaltsort zuteil wird. Schade – wird wohl noch ein Weilchen dauern, bis auch hier sich die Einsicht durchsetzt, dass vielleicht 4 Parkplätze weniger und ein wenig Renovierungsarbeiten dem Brunnen (und den Anwohnern und Gästen) gut tun würden …

Hinter Königshofen geht es auf einem gepflasterten Flurweg ziemlich geradewegs …

… zur Saalequelle (resp. einer der beiden fränkischen Saalequellen), die beide östlich von Alsleben zu finden sind. An der anderen war ich vor ein paar Jahren schon mit dem Rennrad …

Blick zurück Richtung Alsleben: Wogende Felder, strahlend blauer Himmel, ein herrlicher Tag!

Gegravelt wird auch wieder ein wenig, der folgende Abschnitt bis Albingshausen bietet nicht nur einen Singletrail (samt Treppe am Ende: komoot, das kann nachts aber schon ins Auge gehen, wenn sowas in die Radroute eingebaut wird!), sondern auch Kolonnenweg – glücklicherweise gerade mal 50 m bergab 😉

Hinter Krumbach, schon kurz vor dem Ziel.

Oberfränkisches Panorama, Blick nach Osten, in der Bildmitte (hinten) gut zu erkennen: Der (markante) Staffelberg bei Staffelstein.

Am Sonntag eine neue Verbindung (Gravel) zwischen Untermerzbach und Ebern getestet, danach auf Radwegen und kleinen Nebenstraßen weiter – hier kurz vor dem Maintal (hinter der Hügelkette im Bild) ein Blick nach Westen Richtung Breitbrunn. Über den Hügel muss man übrigens nicht mehr, es gibt einen Taldurchstich zum Main nach Ebelsbach, …

… wo ich mir an einer Tankstelle eine Dose Eiskaffee plus eine Flasche Zuckerwasser (Mezzo Mix) mitnehme, deren Verzehr ich dann, nach Überquerung des Mains, hinter Eltmann am Mainradweg geschickt in eine Pause einbaue. Nervig lediglich: Das permanente Auf und Ab der Motorboote samt WasserskifahrerInnen – oh Leute: Bewegung kann so schön sein – und so ganz anders, als Ihr Euch das vorstellt … 😉

Blick auf die Steigerwaldausläufer bei Oberschwappach.

Donnersdorf: Immer noch gesperrt, der Abschnitt der ST 2275 Richtung Mönchstockheim. Der Radweg schien schon fertig zu sein, aber dann doch …

… Wechsel auf die Straße nötig, die schon die erste Asphaltschicht bekommen hat. Heuer aufgrund der Baustelle und meines Gravelrads einer meiner Lieblingsabschnitte – eine himmlische Ruhe hier!

Nachdem ich am Samstag schon einen Schleicher hatte, den ich aber erst in Coburg flickte, kommt am Sonntag kurz vor Prosselsheim, das ich diesmal auch abseits der Straße zu erreichen versuche, mitten in der Pampa ein Durchschlag. Da ich jetzt ja kein Rennrad mehr fahre, gelten die Regeln nicht mehr für mich, besonders Regel #49 (Keep the rubber side down) habe ich, zugegeben in Ermangelung eines Baumes und aufgrund der Unlust, die Taschen vom Rad zu entfernen, an diesem Tag beherzt gebrochen und mein Rad auf den Kopf gedreht. Har har har …

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4 Gedanken zu “WE300 – mal wieder ein Wochenende lang das Angenehme mit dem Nützlichen kombiniert

  1. Daniel Hagmann schreibt:

    Da schau an: quod erat demonstrandum. Radfahrer halten sich einfach nie an die Regeln, nur weil sie meinen, die seien für die total individuellen Umstände gerade gar nicht gemacht. 😜
    Dankeschön für den Bericht und die Fotos.

    Gefällt 1 Person

  2. Ja sehr schöne Bilder und ein klasse Bericht.

    Außerdem, ich verstehe den Hyp gar nicht warum man ein Fahrrad nicht auf den Kopf stellen soll ??? Ich habe sogar manchmal Probleme wenn ich was im normalen Zustand machen soll, wie zB. wenn man es aufhängt. Mal abgesehen davon das die Fuhre dann nicht sicher steht und dauernd rumwackelt.

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