Ehrgeiz, Fotografie, Gravelbike, Lust, Tour 100–200 km, Training

Wandern mit dem Surly … in der Rhön.

Am letzten Wochenende (Freitag, 15.5. und Samstag, 16.5.) war ich mal wieder in der Rhön unterwegs, um einige Abschnitte für den Mainfranken Graveller zu scouten (also: auf Fahrbarkeit zu prüfen). Beide Tage boten nicht nur Höhenmeter satt auf jeweils gut 80 Kilometern Strecke, sondern auch fantastische Aus- und Einblicke. Aktuell bin ich wohl verloren für die Fraktion der Langstrecken-Fahrer:innen, dafür zieht es mich wieder stärker raus in die Pampa. In der Rhön haben es mir gerade vor allem die stillgelegten Basalt-Steinbrüche angetan, neben den anderen optischen Leckereien, die sich dort bieten … ein paar Bilder dazu (Beschreibungen beim Anklicken).

1. Etappe – Mellrichstadt bis Fladungen

Hier wollte ich einfach eine gravelligere Alternative zum relativ ebenen Radweg durchs Streutal – und bin mit dem Resultat durchaus zufrieden. Check.

2. Etappe: Fladungen bis Heidelstein

Neue Variante für die Hochrhön – ohne Schwarzes Moor, dafür am Eisgraben hoch und den Heidelstein in den Track rein … da muss ich noch mal hin, Details klären, aber im großen und ganzen auch sehr gut fahrbar. Check.

3. Etappe: Heidelstein bis Bischofsheim

Die Strecke Heidelstein-Holzberghof braucht nochmal ein Update, ansonsten war hier ein kleiner Ausflug in einen stillgelegten Basaltsteinbruch angesagt, nicht für den MfG, sondern für mich … ein lohnenswerter Schlenker!

4. Etappe: Bischofsheim bis Waldfenster

Die letzte Tages-Etappe hatte es nochmal in sich – der Aufstieg zum Kreuzberg von der Nordseite (Bischofsheim) her ist nicht trivial, da muss ich nochmal ran … abends dann nach Monaten mal wieder meine Eltern besucht und einen Overnighter oberhalb vom Dorf gemacht, natürlich deluxe wieder mit Feuerschale und kühlem Flaschenbier.

5. Etappe: Waldfenster bis Feuerthaler Kreuz

Ich scoute nun nicht mehr für den MfG, sondern für mich. Zwei Ziele habe ich mir gesteckt, die ich anfahren möchte: Das Feuerthaler Kreuz …

6. Etappe: Feuerthaler Kreuz bis Sodenberg

… und den Sodenberg südwestlich von Hammelburg, wo sich ebenfalls ein stillgelegter Basaltsteinbruch befindet. Hier habe ich ziemlich viel Zeit verbummelt (bzw. mit einem ortskundigen Paar vertratscht), vom Giselakreuz noch vor dem Vorgipfel bis hin zum Aussichtspunkt, von dem man an diesem Tag sowohl in die Rhön als auch in den Spessart fantastische Weitsicht hatte. Der Sodenberg ist ein ganz heißer Tip, vor allem zum Wandern.

7. Etappe: Sodenberg bis Würzburg

Die restliche Tour verläuft überwiegend auf asphaltierten Radwegen entlang der Wern und schließlich am Main.

Fazit:

Zwei schöne Tage (komoot: hier und hier) mit dem Rad in der Rhön verbracht (der Sodenberg gehört noch zur Rhön), Unmengen an Fotos geschossen, noch viel mehr Eindrücke gesammelt, und baldige Wiederholung geschworen. Sportlich waren vor allem die Anstiege, ich habe mehrmals geschoben – und zwar bei bester Laune. Das Surly verdreifacht meine Reichweite gegenüber dem echten Wandern zu Fuß, ohne dass ich dadurch auf Wanderwegen großartig gehandicapt wäre.

Nein, es gab keine Konflikte im Begegnungsverkehr auf Wanderwegen, dazu war nicht wirklich genug los. Im Gegenteil – wieder ein paar tolle Gespräche unterwegs geführt, auch wenn die 1,5 m Abstand das etwas verkrampft wirken lassen.

PS: »Tour de Tottel« wäre auch ein guter Titel gewesen – am Freitag Abend packe ich als erstes mein Tarp aus, nur um festzustellen, dass es sich dabei um den Footprint (Unterlage) meines Zeltes handelt … gleich großer Beutel, gleich schwer: Langsam muss ich mein Equipment strenger sortieren.
Und ich stelle fest, dass ich meinen SPOT-Tracker (ausgeschaltet) verloren habe – das wars dann wohl … oder auch nicht: Schon am Samstag bekomme ich eine Positionsmeldung, d.h. der Tracker wurde gefunden und aktiviert (was gar nicht so einfach ist, wenn man nicht weiß, wie). Allerdings kann ich mit der ungenauen Position wenig anfangen, nach drei Signalen verschwindet er irgendwo im Wald bei Kilianshof (Nähe Kreuzberg), aus. Am Sonntag Vormittag bekomme ich erneut eine Statusmeldung – diesmal offenbar direkt vor der Haustür des Finders, zumindest mitten in Unterweißenbrunn (bei Bischofsheim). Ich recherchiere erst Hausnummern, dann probiere ich via Telefonbuch die nächstliegende Hausnummer aus und rufe an. Ein älterer Herr versteht mich kaum und reicht mich an seine Tochter weiter: »Mein Name ist Jochen Kleinhenz aus Würzburg, ich habe am Freitag einen GPS-Sender verloren …« »… ja, den hat mein Mann gefunden.« Irre! Da ist er wieder … made my day!
Aller guten dummen Dinge sind drei: Am Samstag lasse ich meinen Helm beim vorletzten Fotostopp am Radweg in Retzbach liegen (Foto oben: gesicherte Felswand) und bemerke das erst zuhause (ich habe den Helm immer als Ständer-Ersatz genutzt und streckenweise gar nicht mehr aufgesetzt, sondern an den Lenker gehängt). Das tut nicht so weh, der Helm war annähernd 20 Jahre alt und in entsprechendem Zustand, was (nicht mehr vorhandene) Innenpolster und (irreversibel verschwitzte) Riemen angeht. Leider war noch die Befestigung für die Helmlampe dran – am Sonntag bin ich schnell zu der Stelle hingefahren (mit dem Auto, zugegeben), aber der Helm ist weg.

Das war aber andererseits der richtige Impuls, mir endlich mal einen neuen, bequemeren Helm zu kaufen … 😉

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3 Gedanken zu “Wandern mit dem Surly … in der Rhön.

  1. Björn Riedel schreibt:

    Vielen Dank für die schönen Eindrücke! Schaut nach einer tollen Gegend aus und kommt somit auf den Merkzettel.

    VG,
    Björn

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  2. Pingback: Der Inspirator – Blick nach vorne/ 21.05.2020 | Tausendkilometer

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