Gravelbike, Hardware, Lust, Mensch-Maschine, Technik

n+1

Zeit wird’s, das neue »Pferd im Stall« vorzustellen – ein Surly ECR 29+. Was mich veranlasst hat, nach dem Abschied vom Mountainbike über die folgenden Rennradjahre (ab 2012) und den Wechsel auf Gravel (ab 2017) wieder ein Rad mit dicken Reifen auszuwählen? Zum einen sicherlich die übers Graveln wieder erweckte Liebe zum Radeln in der Natur, abseits des Autoverkehrs – zum anderen die Lust, noch eine Schippe draufzulegen, was die Fahrbarkeit auf unbefestigten Untergründen angeht. Mein Bombtrack ist bei der Reifenbreite auf max. 40 mm limitiert – das reicht sicherlich für 80–90% der Strecken, die ich auf Feld- und Waldwegen zurücklege. Die anderen 10–20% sind aber zum Teil schon echt heftig – sei es »die Platte« auf den Kolonnenwegen der ehemaligen innerdeutschen Grenze, seien es ausgewaschene oder sandige Hohlwege, sei es gröberer, am besten noch frisch ausgebrachter Schotter. Zudem bietet so ein Rad nochmal andere Optionen im Hinblick auf Bikepacking, und mit den dicken Schlappen nähert es sich schon ziemlich dem Fatbike an, sollte also auch bei Schnee eine bessere Figur machen.

Bisher war leider erst eine längere Ausfahrt möglich, inzwischen ist das Rad aber schon gepimpt: Der obligatorische SON wurde vorne eingespeicht, und die Räder sind auf Tubeless umgerüstet – also auch hier nochmal Neuland für mich (wie übrigens auch der Moloko-Lenker – es ist noch nicht ausgemacht, ob dieser am Rad bleibt oder ob ich nicht doch eher Richtung »Woodchipper« tendiere, was allerdings nochmal mehr Investitionen bedeuten würde, da dann auch neue Brems-/Schalthebel fällig wären).

Wann und wo das Rad auf längeren Strecken zum Einsatz kommen wird, ist derzeit noch ungewiss – Markus von Velorado in Nürnberg, wo ich das Rad Mitte Dezember gekauft habe, hatte mir seinerzeit zwei Sprüche mitgegeben, die ich bisher voll bestätigen kann: »Das ist ein Traktor« und »Schnitt kannste vergessen« … bis zum HanseGravel im April ist noch Zeit für mich zu überlegen, ob das ECR eine Option wäre für genau diesen einen Graveller zumindest: Ich kenne Teile des Tracks von unserem jährlichen Ostsee-Familienurlaub, auf den Sandpisten in Mecklenburg-Vorpommern kommt auch das Bombtrack teilweise an seine Grenzen.

Übrigens: Ein ECR 29+ war beim MfG18 am Start und hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen, selbst auf den Asphaltpisten. Naja, lag natürlich auch am Fahrer … 😉

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11 Gedanken zu “n+1

  1. WAS !!! in Gottes Namen ist das für ein Lenker ?
    Ich liebäugel, wenn auch nur ehr verhalten, mit der 29″ Gravelthematik. Ein Salsa und ein Ghost ist auf dem Markt.

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    • Der Lenker ist erstmal gar nicht so übel und ermöglicht ebenfalls mehrere, deutlich unterschiedliche Positionen – für den kurvenreichen Trail, den langen geraden Anstieg, … was ich aber noch nicht gelöst habe: Wie bekomme ich einen Auflieger drauf – der Lenker verjüngt sich extrem direkt nach Austritt aus dem Vorbau, was die übliche Positionierung eines Aufliegers quasi unmöglich macht, und die Griffpositionen würden durch einen Auflieger, selbst einen sehr kompakten, deutlich eingeschränkt.
      Ich will noch ein wenig probieren, was geht und was nicht geht – wie angedeutet gibt es natürlich die Option, das Cockpit komplett umzubauen (Lenker, Schalt-/Bremshebel), aber dafür ist vorerst kein Budget eingeplant …

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  2. Andreas schreibt:

    Hallo Jochen,
    der Lenker dürfte doch alles haben was man(n) so braucht um um die Ecken zu kommen!
    Ich finde ihn mega,auf mein nächstes N+1 (Bombtrack ADV) kommt ein Jones,extra für ältere Herrschaften….😉💪

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    • Andreas, ich strecke mich mittlerweile gerne mal lang nach vorne und – ganz wichtig – lege Unterarm oder Ellbogen in die Polster. Am Bombtrack habe ich einen recht großen Auflieger mit vielen Kurven, da gehen ganz unterschiedliche Positionen. Das finde ich schon sehr angenehm mittlerweile, am Moloko fehlen mir die Polster und die zentralere Position der Verlängerungen vorne (die schon ganz gut sind, aber …).

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  3. Hi 👋 Jochen,
    Macht einen sehr guten Eindruck. Ich hab drüben bei Surly auch die Bewertungen gelesen, scheint ein tolles Bike zu sein. Viel Spaß damit. Wäre ein Fatbike auch eine Option gewesen?
    Gruß
    ;-)oas

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    • War auch eine Option: ein Surly Wednesday, um das ich schon vor einem Jahr geschlichen bin … die Übergänge vom Rennrad zum Fatbike erscheinen mir heutzutage fließend, ich habe mit dem Hook und dem ECR zwei Modelle gewählt, die dazwischen liegen, an Punkten (Aufbau, Optionen), die ich interessant finde für mich.
      Ein echtes Fatbike erschien mir aber letztlich zu speziell …

      MfG19 – wie siehts aus, Joas? … 😉

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  4. Alex schreibt:

    Hallo Jochen. Yes, auch in Sandfarben macht das ecr eine sehr gute Figur! Gratulation! Moloko will ich nicht mehr missen und mit Lenkerband finde ich viele Griffpositionen (wenn auch nichts für die Ellbogen :-). Das schreit nach einem gemeinsamen Overnighter im Herbst auf der 2. Hälfte des Franken-Hessen-Kurpfalzweges. Alex

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  5. Hallo Jochen, is n schöner Traktor. Bist Du mit dem Lenker noch glücklich? Ich muss mich erst noch an das Trekkerfahren gewöhnen und bin am überlegen ob ich mir dem Moloko auch besorge.
    Viele Grüße aus Frankfurt,
    Steffen

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    • Hallo Steffen,
      ja, ich fahre den immer noch sehr gerne. Ich würde zwar auch gerne mal einen Dropbar-Lenker am ECR testen, aber da müsste ich quasi die komplette Schaltung mitwechseln – zu aufwendig (dann lieber doch irgendwann wieder »n+1« …). Auf längeren gut fahrbaren Strecken hätte ich manchmal gerne einen Auflieger, der geht da nicht ran, und die Hörner nach vorne können das nicht ganz kompensieren. Aber vom Komfort und der Stabilität, die er beim Handling vermittelt, ist der schon echt gut. Der Moloko bleibt am Surly, das gehört so 😉

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