Alle Jahre wieder treffen wir uns als Familie mit anderen Familien aus dem Freundeskreis – vor allen denjenigen, die mittlerweile aus Würzburg weggezogen sind und woanders wohnen. Da bietet es sich an, irgendwo auf »neutralem« Terrain in der Mitte zusammenzukommen. Nach einem verlängerten Wochenende im Bayerischen Wald vor ein paar Jahren fiel die Wahl diesmal auf das Landgut Rothenhof in der Nähe von Heilsbronn in Mittelfranken – ein guter Kompromiss für die aus Norden (Würzburg) und Süden (München) Anreisenden.
Klar, dass ich bei gerade mal 100 Streckenkilometern die Distanz mit dem Fahrrad zurücklege und mir dafür zwei Varianten ausgewählt habe: Am Donnerstag (in Bayern Feiertag: Fronleichnam) von Würzburg nach Heilsbronn über die B8 und Neustadt an der Aisch, am Sonntag zurück über Bad Windsheim und die B13. Hier ein kleiner Reisebericht der Hinfahrt, Rückfahrt folgt …

Zur Orientierung – am Ende des Beitrags gibt es diese Route auch als GPX- oder KML-Datei.

Ein wunderschöner Tag zum Radfahren! Hinter Kitzingen, Blick auf Mainbernheim. Wo möglich, gehe ich natürlich auf den geteerten Radweg neben der B8 …

… bzw. nutze die alten Landstraßen, die inzwischen als Rad(fern)wege ausgeschildert sind, wie hier von Iphofen nach Martk Einersheim.

Blick nach links: Ich bin ja doch froh, dass die meisten Wege zwischen den Bergen und Hügeln verlaufen, es gibt vorerst wenig nennenswerte Anstiege auf meiner Route.

In Markt Einersheim weiche ich von der B8 ab und folge der Route »Vom Main zur Aisch« (MA) Richtung Mönchsondheim.

Na klar: Weil der MA-Weg nach rechts auf sichtbaren Schotter abbog, bin ich geradeaus gefahren – nur um mich auf dem Steigerwald-Panoramweg wiederzufinden: Einem Wanderweg … 😦
Gut, der »Blutsee« (rechts, rote Algen) entschädigte etwas für das Geholper, und bald kam ich wieder auf Teerstraße, kurz vor Mönchsondheim.

Hinter Hellmitzheim ärgere ich mich wieder maßlos über das, was hierzulande als »Radweg« bezeichnet wird: Nach einer Unterführung und scharfer Rechtskurve legt es mich fast hin, so grob und weich ist das frische Schotterbett – selbst mit normalen Reifen eigentlich nicht fahrbar. Dann eine Schotterpiste entlang der Bahnlinie, weitgehend fahrbar, aber auch hier mit Abschnitten, die wirklich unzumutbar sind. Und meine Reisegeschwindigkeit, die in Iphofen noch über 27 km/h gelegen hat, gnadenlos nach unten drücken, am Ende der Schotterpiste sind keine 24 km/h mehr übrig.

Entnervt wechsle ich bei Altmannhausen, noch vor Markt Bibart, auf die B8 – und hole hier wieder kräftig die verbummelte Zeit nach, denn hier fährt sich die Strecke weg wie nichts, teilweise über 40 km/h auf der Geraden (bei leichtem Rückenwind).

… und bin am »Nepomuk-Brunnen« wieder versöhnt mit der Welt – nicht zuletzt, weil 2 Kugeln Eis für eine leckere Abkühlung sorgen.

Hinter Markt Erlbach gehts dann eher über die kleinen Dörfer und Nebenstrecken, und es gibt auch mal etwas Wald (und Schatten).

Blick auf Neudorf – nach einigen Anstiegen befinde ich mich eher auf einem Hochplateau – das merke ich erst, als ich in Dietenhofen locker hundert Höhenmeter nach unten rausche.

Ich halte mich links und fahre einige Kilometer durch ein Tal, bevor ich auf den letzten zwei Kilometern nochmal den Berg hoch muss.

Nach dem Anstieg im Wald wieder freies Feld und Blick auf mein Ziel: Betzendorf, ca. 5 Kilometer nördlich von Heilsbronn.
Statistik:
101,82 Tageskilometer
4:02:46 reine Fahrzeit
25,16 km/h Durchschnitt
55,07 km/h max.
81 UPM Durchschnitt
919 m Tageshöhe