Ehrgeiz, Fotografie, Lust, Radwege, Rennrad, Tour 100–200 km

Tour: Zur Bierwanderung in die Fränkische Schweiz

Vom 23. bis 25. September war wieder »Herren«-Wochenende angesagt: Zu sechst gings in die Fränkische Schweiz zum Bierwandern. Diesmal wollten wir eher südlich den Fünf-Seidla-Steig ablaufen und dabei in fünf Brauereien bzw. in den dazugehörigen Gasthöfen einkehren (letztes Jahr war die Aufsesser Runde dran). Ich fuhr am Freitag Nachmittag hin und am Sonntag zurück – mit dem Renner natürlich … und auch mal wieder mit der Drift-Kamera am Lenker.

Wer an besagtem Wochenende nicht durchgeschlafen hat, weiss: Wettermäßig war das noch mal der totale Spätsommer-Hammer, die Temperaturen gingen bis 25°C, kein Regentropfen weit und breit – zumindest nicht in Nordbayern. Bevor die Bilderwüste kommt, gleich die Fakten vorneweg:

Freitag, 23.9.2016Hinfahrt
118,68 Kilometer
4:34:55 reine Fahrzeit
25,89 km/h Schnitt
1.153 m Tageshöhe

Sonntag, 25.9.2016Rückfahrt
127,18 Kilometer
5:01:50 reine Fahrzeit
25,27 km/h Schnitt
777 m Tageshöhe

Leicht variierende Streckenführung: die Hinfahrt eher nördlich der A3, die Rückfahrt deutlich südlich von dieser. Ja, auf der Hinfahrt waren die Rampen und Anstiege spürbarer, aber der generelle Höhenunterschied zwischen Würzburg und Dorfhaus beträgt ca. 200 m, die muss ich also bei der Rückfahrt nicht hoch, sondern runter. In der Planung waren beide Routen übrigens fast gleichlang (116 km), aber die klitzekleinen Verfahrer hie und da summieren sich dann doch …

Start um Punkt 13 Uhr – Timing-Fehler, denn nun begegnen mir zuallererst Schülerhorden ohne Ende, die aus den Würzburger Schulen ins verdiente Wochenende strömen …

Start um Punkt 13 Uhr – Timing-Fehler, denn nun begegnen mir zuallererst Schülerhorden ohne Ende, die aus den Würzburger Schulen ins verdiente Wochenende strömen …

… aber schon auf dem Hubland-Campus wird es merklich ruhiger.

… aber schon auf dem Hubland-Campus wird es merklich ruhiger.

Hinter Dettelbach beginnt die »weite« Welt. (Ich könnte jetzt einen Exkurs starten zu einem Gespräch mit meinem Vater, der die Straßengräben in Tschechien als »völlig vermüllt« empfunden hat – lasse das aber …)

Hinter Dettelbach beginnt die »weite« Welt. (Ich könnte jetzt einen Exkurs starten zu einem Gespräch mit meinem Vater, der die Straßengräben in Tschechien als »völlig vermüllt« empfunden hat – lasse das aber …)

Brückenbaustelle bei Schwarzach: Eng, aber dafür gehts ohne Ampel durch.

Brückenbaustelle bei Schwarzach: Eng, aber dafür gehts ohne Ampel durch.

Hinter Schwarzach, bei Düllstadt, geht es dann auch für mich auf neues Terrain.

Hinter Schwarzach, bei Düllstadt, geht es dann auch für mich auf neues Terrain.

Schloss in Wiesentheid.

Schloss in Wiesentheid.

Hinter Wiesentheid kurzer Kartenwechsel und dabei das untere »Geisterfoto« aufgenommen. Es folgen noch mehr …

Hinter Wiesentheid kurzer Kartenwechsel und dabei das untere »Geisterfoto« aufgenommen. Es folgen noch mehr …

… aber zuerst das: Ich strample unambitioniert mehr als zwei Zentner Gesamtgewicht den Hügel hoch Richtung Gräfenneuses, da …

… aber zuerst das: Ich strample unambitioniert mehr als zwei Zentner Gesamtgewicht den Hügel hoch Richtung Gräfenneuses, da …

… hör ich links was, und bevor ich richtig weiss, wie mir geschieht, überholt mich einer am Hügel und zieht einfach so davon!

… hör ich links was, und bevor ich richtig weiss, wie mir geschieht, überholt mich einer am Hügel und zieht einfach so davon!

Das Überholmanöver reisst mich ein bisschen aus meinem Trott – am Berg ist mein Mehrgewicht hinderlich, im Gefälle wirkt es Wunder. Und die nächsten 15 km sind bretteben bzw. fallen leicht ab. Also: hinterher.

Das Überholmanöver reisst mich ein bisschen aus meinem Trott – am Berg ist mein Mehrgewicht hinderlich, im Gefälle wirkt es Wunder. Und die nächsten 15 km sind bretteben bzw. fallen leicht ab. Also: hinterher.

Schon in Geiselwind bin ich wieder dran …

Schon in Geiselwind bin ich wieder dran …

… und ich bleibe dran: im Windschatten des ortskundigen Fahrers trete ich rein und freue mich am Speed – der Tacho zeigt für die nächsten 20 Minuten Geschwindigkeiten zwischen 35 und 45 km/h an (und meistens steht die »4« vorne – geiles Tempo).

… und ich bleibe dran: im Windschatten des ortskundigen Fahrers trete ich rein und freue mich am Speed – der Tacho zeigt für die nächsten 20 Minuten Geschwindigkeiten zwischen 35 und 45 km/h an (und meistens steht die »4« vorne – geiles Tempo).

Dann ist es soweit: Nachdem ich zum dritten Mal bremsen muss, um nicht aufzufahren, überhole ich und setze mich nach vorne.

Dann ist es soweit: Nachdem ich zum dritten Mal bremsen muss, um nicht aufzufahren, überhole ich und setze mich nach vorne.

Genau in diesem Moment passieren wir diesen Schriftzug am Gebäude. Und rauschen vorbei, hintereinander.

Genau in diesem Moment passieren wir diesen Schriftzug am Gebäude. Und rauschen vorbei, hintereinander.

In Schlüsselfeld signalisiere ich ihm, dass er weiterfahren soll – für mich wird es Zeit für die verdiente Halbzeitpause (und natürlich: Karte umblättern).

In Schlüsselfeld signalisiere ich ihm, dass er weiterfahren soll – für mich wird es Zeit für die verdiente Halbzeitpause (und natürlich: Karte umblättern).

Wackelfoto in Schlüsselfeld.

Wackelfoto in Schlüsselfeld.

Da die Kamera permanent alle 10 Sekunden ein Bild macht, hat das auch manchmal etwas Unerbittliches, Entlarvendes …

Da die Kamera permanent alle 10 Sekunden ein Bild macht, hat das auch manchmal etwas Unerbittliches, Entlarvendes …

Wieder mal Kartenwechsel. Ach ja: Neben der Karte habe ich mir mittlerweile eine Ortsliste angewöhnt, mit ungefährer KM-Angabe – gut fürs Gemüt, kann man sich gut daran entlanghangeln.

Wieder mal Kartenwechsel. Ach ja: Neben der Karte habe ich mir mittlerweile eine Ortsliste angewöhnt, mit ungefährer KM-Angabe – gut fürs Gemüt, kann man sich gut daran entlanghangeln.

Thema Verfahrer: Wäre ich nur dem älteren Herrn auf seinem Renner gefolgt und rechts abgebogen – ich fuhr links, Richtung Adelsdorf, um dann doch wieder nach rechts abzubiegen Richtung Wiesenfeld. Plus 2 km, mal wieder …

Thema Verfahrer: Wäre ich nur dem älteren Herrn auf seinem Renner gefolgt und rechts abgebogen – ich fuhr links, Richtung Adelsdorf, um dann doch wieder nach rechts abzubiegen Richtung Wiesenfeld. Plus 2 km, mal wieder …

Ein Navi ist also eine gute Sache – aber kleine Gespräche mit der Zivilbevölkerung sind mir auch immer eine willkommene Abwechslung, so wie mit dieser Frau in Zeckern.

Ein Navi ist also eine gute Sache – aber kleine Gespräche mit der Zivilbevölkerung sind mir auch immer eine willkommene Abwechslung, so wie mit dieser Frau in Zeckern.

Nach dem relativ flachen Abschnitt tauchen nun die Hügel der Fränkischen Schweiz am Horizont auf.

Nach dem relativ flachen Abschnitt tauchen nun die Hügel der Fränkischen Schweiz am Horizont auf.

Unschwer zu erkennen: Ich fahre auf einem ehemaligen Bahndamm, vor mir links das ehemalige Bahnhofsgebäude in Heroldsbach. Ach, freue ich mich auf die Zeiten, in denen Radverkehr auf dann ruhigen Straßen stattfindet, mit geringem, stark reglementiertem KFZ-Aufkommen, während alle ehemaligen Bahntrassen wieder in Betrieb genommen wurden … ;-)

Unschwer zu erkennen: Ich fahre auf einem ehemaligen Bahndamm, vor mir links das ehemalige Bahnhofsgebäude in Heroldsbach. Ach, freue ich mich auf die Zeiten, in denen Radverkehr auf dann ruhigen Straßen stattfindet, mit geringem, stark reglementiertem KFZ-Aufkommen, während alle ehemaligen Bahntrassen wieder in Betrieb genommen wurden … 😉

Die »Fränkische« kündigt sich an – keine ewig langen Anstiege, aber nun doch immer wieder Rampen, inner- wie ausserorts.

Die »Fränkische« kündigt sich an – keine ewig langen Anstiege, aber nun doch immer wieder Rampen, inner- wie ausserorts.

Für Dirk: Ein Schattenwurf – etwas ungewöhnlich, wie die Apidura-Satteltasche mein Hinterteil betont.

Für Dirk: Ein Schattenwurf – etwas ungewöhnlich, wie die Apidura-Satteltasche mein Hinterteil betont.

Übrigens gab es doch längere Rampen bzw. Anstiege wie hier von Walkersbrunn nach Gräfenberg. Zur Wahl stehen (ausgeschildert) 3 km und 6 km Distanz, letztere im Tal um den Berg herum, erstere direkt über den Berg. Keine Frage, wofür ich mich entscheide …

Übrigens gab es doch längere Rampen bzw. Anstiege wie hier von Walkersbrunn nach Gräfenberg. Zur Wahl stehen (ausgeschildert) 3 km und 6 km Distanz, letztere im Tal um den Berg herum, erstere direkt über den Berg. Keine Frage, wofür ich mich entscheide …

… und siehe da, nach dem ersten Anstieg verheisst das Kurvenschild …

… und siehe da, nach dem ersten Anstieg verheisst das Kurvenschild …

… weitere Höhenmeter. Hui, das zieht sich, und mit 110 km in den Beinen …

… weitere Höhenmeter. Hui, das zieht sich, und mit 110 km in den Beinen …

… kommt nun doch das große Grübeln, ob der Weg im Tal nicht die bessere Wahl gewesen wäre.

… kommt nun doch das große Grübeln, ob der Weg im Tal nicht die bessere Wahl gewesen wäre.

Es geht kontinuierlich bergauf, …

Es geht kontinuierlich bergauf, …

… immer noch, aber hier nun scheint das Ende des Anstiegs gekommen.

… immer noch, aber hier nun scheint das Ende des Anstiegs gekommen.

Endlich: Guttenburg, ein Ortsteil von Gräfenberg – am ersten Hof links steht ein Obsttisch zur Selbstbedienung …

Endlich: Guttenburg, ein Ortsteil von Gräfenberg – am ersten Hof links steht ein Obsttisch zur Selbstbedienung …

… an dem ich mir eine Birne, einen Apfel und eine dicke Pflaume gönne und für alle drei den Kilo-Preis von 1,50 in die Kasse lege.

… an dem ich mir eine Birne, einen Apfel und eine dicke Pflaume gönne und für alle drei den Kilo-Preis von 1,50 in die Kasse lege.

Langsam radele ich weiter, mit einer Hand die Birne haltend (und essend), dann kommt endlich Gräfenberg. Nicht schärfer erwischt: Das Gefälle-Schild im Hintergrund (14%).

Langsam radele ich weiter, mit einer Hand die Birne haltend (und essend), dann kommt endlich Gräfenberg. Nicht schärfer erwischt: Das Gefälle-Schild im Hintergrund (14%).

In Gräfenberg begegne ich mehreren Wandertruppen, die wohl alle die Bierwanderung machen oder einer der anderen Wanderrouten folgen.

In Gräfenberg begegne ich mehreren Wandertruppen, die wohl alle die Bierwanderung machen oder einer der anderen Wanderrouten folgen.

Zielgerade Richtung Dorfhaus, einem Ortsteil von Weißenohe. Auch hier immer wieder Wandergruppen …

Zielgerade Richtung Dorfhaus, einem Ortsteil von Weißenohe. Auch hier immer wieder Wandergruppen …

… und schließlich Touchdown beim Bauernhof Hänfling, unserem Domizil für die nächsten beiden Tage.

… und schließlich Touchdown beim Bauernhof Hänfling, unserem Domizil für die nächsten beiden Tage.

Über die Bierwanderung muss ich nicht viel Worte verlieren – wer kein Bier mag, wird sich dafür nicht interessieren. Wer allerdings gerne gutes Bier trinkt, ist hier genau richtig: Die fünf Brauereien sind alle einen Besuch wert, die Biere durchgängig lecker.

Über die Bierwanderung muss ich nicht viel Worte verlieren – wer kein Bier mag, wird sich dafür nicht interessieren. Wer allerdings gerne gutes Bier trinkt, ist hier genau richtig: Die fünf Brauereien sind alle einen Besuch wert, die Biere durchgängig lecker.

Ganz nebenbei kann man auf so einer Wanderung seinen kulturellen Horizont erweitern, …

Ganz nebenbei kann man auf so einer Wanderung seinen kulturellen Horizont erweitern, …

… ebenso wie die Fähigkeiten im freien Gelände bzw. beim Querwaldein-Laufen (und bevor nun jemand mosert: Wir waren auf einer kleinen Anhöhe im Wald mit eine schönen Gesteinsformation, der Rückweg an diesem Hang Richtung Route (unten) erschien uns ökologisch vertretbar).

… ebenso wie die Fähigkeiten im freien Gelände bzw. beim Querwaldein-Laufen (und bevor nun jemand mosert: Wir waren auf einer kleinen Anhöhe im Wald mit eine schönen Gesteinsformation, der Rückweg an diesem Hang Richtung Route (unten) erschien uns ökologisch vertretbar).

Am Sonntag dann der Rückweg – knapp 10 Maß Bier standen bei mir zwischen Fr. 19 Uhr und So. 0.00 Uhr zu Buche, die mussten nun wieder weggeradelt werden.

Am Sonntag dann der Rückweg – knapp 10 Maß Bier standen bei mir zwischen Fr. 19 Uhr und So. 0.00 Uhr zu Buche, die mussten nun wieder weggeradelt werden.

In Stöckach die erste längere Steigung, aber …

In Stöckach die erste längere Steigung, aber …

… »what goes up must come down.« ;-)

… »what goes up must come down.« 😉

Das Wetter am Sonntag noch besser als am Freitag, Sonne (und Fahrvergnügen) pur.

Das Wetter am Sonntag noch besser als am Freitag, Sonne (und Fahrvergnügen) pur.

Die kleinen, wenig befahrenen Landsträßchen lassen keinerlei Sehnsucht nach spezieller Fahrradinfrastruktur aufkommen, …

Die kleinen, wenig befahrenen Landsträßchen lassen keinerlei Sehnsucht nach spezieller Fahrradinfrastruktur aufkommen, …

… ja, diese wirkt doch oft eher gefährlich und beengend.

… ja, diese wirkt doch oft eher gefährlich und beengend.

Wieder in der Zivilisation, vulgo: Erlangen. Eine Fahrradstraße als sicherer Indikator für eine Verkehrs- und Stadtplanung, die auf der Höhe der Zeit ist (btw: Würzburg hat natürlich KEINE Fahrradstraße).

Wieder in der Zivilisation, vulgo: Erlangen. Eine Fahrradstraße als sicherer Indikator für eine Verkehrs- und Stadtplanung, die auf der Höhe der Zeit ist (btw: Würzburg hat natürlich KEINE Fahrradstraße).

Erlangen durchquere ich, einem grünen Band folgend. So verpasse ich leider die tatsächliche Stadtmitte mit Maximiliansplatz und Schlossgarten …

Erlangen durchquere ich, einem grünen Band folgend. So verpasse ich leider die tatsächliche Stadtmitte mit Maximiliansplatz und Schlossgarten …

… freue mich dafür umso mehr über relativ aufwendig ausgeschilderte Umleitungen für Radfahrer …

… freue mich dafür umso mehr über relativ aufwendig ausgeschilderte Umleitungen für Radfahrer …

… und eine schöne, schnelle Abfahrt, die mir eine Alternative zur Stadtmitte bietet: …

… und eine schöne, schnelle Abfahrt, die mir eine Alternative zur Stadtmitte bietet: …

… ein Main-Donau-Kanal-Monument, das ein wenig abseits zu stehen scheint, nämlich nahe bei der Regnitz.

… ein Main-Donau-Kanal-Monument, das ein wenig abseits zu stehen scheint, nämlich nahe bei der Regnitz (siehe dazu auch Kommentar von Stephan, unten).

Und so gut war die Umleitung auch wieder nicht ausgeschildert, der ortsfremde Tourenradler muss nun doch mal kurz zum iPhone greifen (o.l.), um die Orientierung wiederherzustellen, den Weg nach Alterlangen zu finden und den Main-Donau-Kanal zu queren.

Und so gut war die Umleitung auch wieder nicht ausgeschildert, der ortsfremde Tourenradler muss nun doch mal kurz zum iPhone greifen (o.l.), um die Orientierung wiederherzustellen, den Weg nach Alterlangen zu finden und den Main-Donau-Kanal zu queren.

Danach wird die Tour zum Genussradeln pur, auf älteren Nebenstraßen …

Danach wird die Tour zum Genussradeln pur, auf älteren Nebenstraßen …

… und gut ausgebauten Radwegen.

… und gut ausgebauten Radwegen.

Immer wieder zu sehen: Die (Karpfen-)Weiher.

Immer wieder zu sehen: Die (Karpfen-)Weiher.

Zwei Rennradler plaudern angeregt, aber erwidern meinen Gruß nicht: Taschenbehängt gehört man ja auch nicht zu den sportlichen …, coolen Jungs, sondern eher zu den Tourenrentnern. Oder?

Zwei Rennradler plaudern angeregt, aber erwidern meinen Gruß nicht: Taschenbehängt gehört man ja auch nicht zu den sportlichen, coolen Jungs, sondern eher zu den Tourenrentnern. Oder?

Lektüretipp: »Der Wald« von Peter Wohlleben – da lernt man, den »Natur«-Gehalt von solchem Gehölz richtig einzuschätzen.

Lektüretipp: »Der Wald« von Peter Wohlleben – da lernt man, den »Natur«-Gehalt von solchem Gehölz richtig einzuschätzen.

Eine wunderschöne Gegend, ein fantastischer Tag!

Eine wunderschöne Gegend, ein fantastischer Tag!

Kleine Orientierung am Schildermast – man beachte die vielen kleinen Schildchen, die unterschiedliche Routen signalisieren: Die Gegend hier ist radtouristisch wirklich sehr gut erschlossen.

Kleine Orientierung am Schildermast – man beachte die vielen kleinen Schildchen, die unterschiedliche Routen signalisieren: Die Gegend hier ist radtouristisch wirklich sehr gut erschlossen.

Strahlend blauer Himmel.

Strahlend blauer Himmel.

Das »Scheunenviertel«.

Ein »Scheunenviertel«.

Nichts los auf den Straßen.

Nichts los auf den Straßen.

Von Oberlaimbach bis Altmannshausen muss ich auf der gut ausgebauten B8 radeln – geht gut, aber im Vergleich zu den entspannten Nebenstraßen bisher wieder ein echter Kultur- bzw. Zivilistaionsschock (wobei mir »Kultur« und »Zivilisation« im Kontext Autoverkehr nicht mehr so leicht über die Tastatur gehen).

Von Oberlaimbach bis Altmannshausen muss ich auf der gut ausgebauten B8 radeln – geht gut, aber im Vergleich zu den entspannten Nebenstraßen bisher wieder ein echter Kultur- bzw. Zivilisationsschock (wobei mir »Kultur« und »Zivilisation« im Kontext Autoverkehr nicht mehr so leicht über die Tastatur gehen).

Letzte Pause hinter Markt bibart, zwischen der B8 und der ICE-Trasse.

Letzte Pause hinter Markt Bibart, zwischen der B8 und der ICE-Trasse.

Bei Altmannshausen wechsle ich auf den Radweg nach Hellmitzheim, der neben der ICE-Trasse läuft. Nicht, weil er so toll ist, sondern …

Bei Altmannshausen wechsle ich auf den Radweg nach Hellmitzheim, der neben der ICE-Trasse läuft. Nicht, weil er so toll ist, sondern …

… um noch einmal zu dokumentieren, was alles als Radweg in Bayern ausgeschildert wird – erst noch Asphalt, dann feiner Schotter, gröberer Schotter, Feldweg … das Gros der Radwege ist sicher ok, aber um den Netzschluss zu bewerkstelligen, wird schon gerne mal die eine oder andere Rumpelpiste hinzugenommen.

… um noch einmal zu dokumentieren, was alles als Radweg in Bayern ausgeschildert wird – erst noch Asphalt, dann feiner Schotter, gröberer Schotter, Feldweg … das Gros der Radwege ist sicher ok, aber um den Netzschluss zu bewerkstelligen, wird schon gerne mal die eine oder andere Rumpelpiste hinzugenommen.

Wobei dieser Radweg ja über weite Teile ganz gut fahrbar ist – das dürfte in etwa L'Eroica-Standard sein, oder?

Wobei dieser Radweg ja über weite Teile ganz gut fahrbar ist – das dürfte in etwa L’Eroica-Standard sein, oder?

Am Ende der Rumpelpiste geht es scharf links und unter der Bahntrasse durch – hier wartet die erste echte Herausforderung des Tages: Ein fauchendes, brüllendes Ungetüm, geschaffen, um kleine Radfahrer wie mich aufzufressen. Listenreich weiche ich der Gefahr jedoch souverän aus.

Am Ende der Rumpelpiste geht es scharf links und unter der Bahntrasse durch – hier wartet die erste echte Herausforderung des Tages: Ein fauchendes, brüllendes Ungetüm hat sich quergestellt, geschaffen, um kleine Radfahrer wie mich aufzufressen. Listenreich weiche ich der Gefahr jedoch souverän aus.

Wieder ein Beispiel für eine schöne alte Straßenverbindung, die heute nur noch von Radfahrern (und brüllenden, fauchenden Ungetümern) benutzt wird. Von Markt Einersheim nach Iphofen.

Wieder ein Beispiel für eine schöne alte Straßenverbindung, die heute nur noch von Radfahrern (und brüllenden, fauchenden Ungetümern) benutzt wird. Von Markt Einersheim nach Iphofen.

Hinter Iphofen hat mich die Zivilisation endgültig wieder: Familien und Bummelradler galore, …

Hinter Iphofen hat mich die Zivilisation endgültig wieder: Familien und Bummelradler galore, …

… die Radwege entsprechen wieder eher dem »Haben wir irgendwo noch schadhaften Asphalt (oder Beton) übrig?«-Leitgedanken der deutschen Radinfrastruktur.

… die Radwege entsprechen wieder eher dem »Haben wir irgendwo noch schadhaften Asphalt (oder Beton) übrig?«-Leitgedanken der deutschen Radinfrastruktur.

Von Mainbernheim nach Kitzingen entlang der B8.

Von Mainbernheim nach Kitzingen entlang der B8.

In Kitzingen: Die ältere Dame links fährt auf ihre rote Ampel zu, langsam, hüpft dann vom rollenden Rad, läuft noch 3 Meter, bis irgendwie alles zum Stillstand kommt, schaut geblendet Richtung Sonne/Ampel. Ich würde nicht beschwören, dass sie für dieses Manöver irgendeine Bremsvorrichtung am Rad benötigt (oder benutzt) hätte … ?!

In Kitzingen: Die ältere Dame rechts fährt auf ihre rote Ampel zu, langsam, hüpft dann vom rollenden Rad, läuft noch 3 Meter, bis irgendwie alles zum Stillstand kommt, schaut geblendet Richtung Sonne/Ampel. Ich würde nicht beschwören, dass sie für dieses Manöver irgendeine Bremsvorrichtung am Rad benötigt (oder benutzt) hätte … ?!

Kitzingen. Die gemeinsame Führung von Rad- und Fußverkehr signalisiert die endgültige Ankunft in der verkehrsplanerischen Steinzeit Unterfranken.

Kitzingen. Die gemeinsame Führung von Rad- und Fußverkehr signalisiert die endgültige Ankunft in der verkehrsplanerischen Steinzeit Unterfranken.

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5 Gedanken zu “Tour: Zur Bierwanderung in die Fränkische Schweiz

  1. Stephan schreibt:

    Hallo Jochen,

    schon seit Längerem verfolge ich Deinen Blog mit großem Vergnügen, und Du bist mein großes Vorbild, eines Tages doch die Strecke von München in meine Heimatstadt Nürnberg mit dem Fahrrad anzugehen!

    Vor dem Hintergrund meiner mittelfränkischen Herkunft habe ich mich natürlich sehr über Deinen Bericht aus der „Fränkischen“ gefreut. Eine Anmerkung sei mir aber erlaubt: Die Tafel in Erlangen bezieht sich auf den „Ludwigskanal“, also die Main-Donau-Wasserstraße, welche unter Ludwig I. gebaut wurde. Heute verläuft in weiten Teilen die Autobahn A73 auf dessen ehemaliger Trasse. Und so ist die pompöse Tafel eigentlich sehr nahe am gepriesenen Objekt.

    Viele Grüße aus München
    Stephan

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    • Danke, Stephan, für die Info – leider habe ich oft nicht die Zeit (und manchmal auch nicht die Lust, zugegeben), mir die genaueren Informationen zu verschaffen. Oft reicht mir (m)ein hingestelltes, abfotografiertes Rennrad zur Zufriedenheit … allerdings habe ich schon hie und da überlegt, diese künstlichen Wasserstraßen auch mal per Tour abzuradeln, der Streckenverlauf ist ja ganz spannend (und deutlich weiter östlich als meine bisherigen Bayern Nord–Süd-Routen). Vielleicht kann ich Dich ja motivieren, M–N mal anzugehen, wenn ich mitfahre? 2017 möchte ich auf jeden Fall mal weiter östlich fahren, das müsste doch mit Deiner möglichen Route vereinbar sein? …

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  2. Stephan schreibt:

    Hallo Jochen,

    vielen Dank für Dein Angebot, das mir erst einmal einen Tag lang die Sprache, oder zutreffender: die Schreibe, verschlagen hat.

    Das ist sehr nett, und meine Motivation für die „Transdanubia“-Tour wird dadurch enorm gesteigert. Ich muss aber zu bedenken geben, dass ich kein Rennradler, sondern ein „Trekkerfahrer“ bin. Deine Reisegeschwindigkeiten liegen deutlich über meinen, vor allem im Hügelland. Außerdem bin ich — wie Andra auch — eher ein Alleinradler. Meine Gründe dafür decken sich erstaunlich gut mit denen Andras.

    Ich freue mich auf neue Touren — von Dir zum Lesen, von mir zum Radeln!
    Viele Grüße und allseits guten Lauf,
    Stephan

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    • Kein Problem, Stephan, ich will doch niemanden nötigen. Dennoch empfehle ich Dir, bei Gelegenheit mal das Thema Rennrad anzugehen – ich habe mein erstes mit 44 gekauft, und kann nach diversen Rädern (und aktuell 8 fahrbereiten) versichern, dass das nicht nur das schnellste, sondern auch das bequemste (und zuverlässigste) Rad ist, das ich je gefahren bin. Vor allem auf langen Strecken kann ich mir nichts anderes mehr vorstellen. Dazu werde ich aber demnächst nochmal einen eigenen Text verfassen …

      Dir auch immer gute Fahrt, und lass dich bloß nicht stressen (schon gar nicht von solchen Möchtegern-Sportlern, wie ich nie einer sein werde, hoffentlich).

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  3. Jochen, Du hast so viele kleine, wahre Details zwischen den Fotos versteckt 🙂 Ich bekomme richtig Sehnsucht danach, endlich mal wieder unterwegs zu sein, was derzeit leider zu kurz kommt. Danke fürs Berichten!

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